Der Job – Reflexion

Schon beinahe eine kleine Ewigkeit.
Arbeitet Martin in dieser Firma.
Er kennt alle Abläufe ganz genau.
Er ist loyal und pflichtbewusst.
Und die Vorgesetzten wissen auch.
Dass sie sich auf ihm verlassen können.

Die Zeit ist nicht stehengeblieben.
Auch nicht bei Martins Arbeitgeber.
Der Leistungsdruck hat zugenommen.
Aber das wäre doch überall so.
Martin beklagt sich über Stress.
Aber bestimmt nur ganz leise.
Wenngleich er überfordert ist.
Dagegen offen zu protestieren.
Hätte doch ohnehin keinen Sinn.

Wie ist es dazu gekommen?.
Hat sich Martin zuletzt gefragt.
Natürlich war er immer bemüht.
Seine Aufgaben perfekt zu erfüllen.
Und zumeist war er auch gewillt.
Neue Aufgaben hinzuzunehmen.
Wenn man es von ihm verlangte.
Das ist für ihm nichts ungewöhnliches.

Die Belastung nahm laufend zu.
Auf Verständnis darf er nicht hoffen.
Er wird geschätzt und akzeptiert.
Aufgrund seiner Arbeitsleistung.
Wie eine funktionierende Einheit.
Auf die man nicht verzichten will.
Das ist aber auch schon alles.

Seine Kollegin sieht das anders.
Sich ausnutzen zu lassen.
Käme für sie niemals in Frage.
Verkündet sie lautstark.
Warum solle sie sich engagieren.
Gerade eben nicht auffallen.
Lautet ihre klare Devise.
Und das würde funktionieren.

Martin wollte nicht verstehen.
Dass es doch notwendig wäre.
Sich ständig darüber zu beklagen.
Wie schlecht es einem ginge.
Beschreibt sie ihr Kalkül.
Manche würden sie belächeln.
Aber das wäre doch egal.

Es lässt sich doch nicht leugnen.
Ihr Weg führt letztlich zum Erfolg.
Der Chef beurteilt nicht objektiv.
Davon ist sie schlichtweg überzeugt.
Er ist unbewusst manipulierbar.
Und das müsse genutzt werden.
Er wird immer wieder einlenken.
Und sie nicht mir Arbeit überhäufen.
Denn er wisse schließlich.
Was er sich anhören müsse.
Das würde er nicht wollen.

Martin will sich dazu nicht äußern.
Die Loyalität ist ihm wichtig.
Auch wenn sie nicht erwidert wird.
Denn in Martins Gedankenwelt.
Ist es ein Zeichen von Schwäche.
Sich lautstark zu beklagen.
Während es von anderen.
Strategisch eingesetzt wird.

Pedro

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