Rückblick auf meine Zeit in der Wienerberg City

Als ich mich Ende 2003 auf Wohnungssuche begab war die Wienerberg  City gerade in der Entstehungsphase. Ich habe den Baufortschritt durchaus mitverfolgt und ein Foto aus  dem Jahre 2003 ausgekramt. Zu dem auf der Aufnahme zu sehenden Häusern kamen noch zwei große Bauvorhaben hinzu.

Im Frühjahr 2004 war es soweit, dass ich die Schlüssel meiner architektonisch zweifellos gelungenen Maisonette in Empfang nehmen konnte. Wirklich eingelebt habe ich mich in der Wienerberg City aber offenbar nie. Nur fünf Jahre später kam es zu einer weiteren Übersiedlung …

Die heutigen Zeilen sollten nicht als Abrechnung mit der Wienerberg City verstanden werden. Ich bin davon überzeugt, daß viele  Menschen mit ihrer Wohnsituation am Wienerberg zufrieden sind und meine persönlichen Einwendungen kaum nachvollziehen können.

Was hat mich denn nun dazu bewogen die geförderte Mietwohnung so bald wieder aufzugeben? Das lässt sich gar nicht so einfach auf den Punkt bringen, aber irgendwie empfand ich die Atmosphäre als zu künstlich. Auch mit der mangelhaften öffentlichen Anbindung konnte und wollte ich mich nur schwer arrangieren.

In der Wienerberg City wurde wohl der vorhandene Bauplatz sprichwörtlich „vergoldet“. Ich kenne kaum ein anderes Stadtentwicklungsgebiet in Wien, welches derart dicht verbaut wurde.  Von den wenigen Geschäftsleuten,  die sich hier niedergelassen haben wurden nur wenige glücklich – dazu ist das Gebiet einfach zu abgeschieden. Die Lokale im Twin Tower orientieren sich vorrangig an einem schnellen Imbiss. Eigentumswohnungen in luftiger Höhe mit Schwimmbad am Dach haben bestimmt ihren Reiz, wohl aber auch einen saftigen Preis. Positiv erwähnen möchte ich abschließend das Naherholungsgebiet Wienerberg vor der Haustüre.

de.wikipedia.org – Wienerberg City
derstandard.at – Wienerberg City – Versprochene Grünoase als „Fiasko-Städtebau“

Fotos aus der Entstehungsphase

Buchtipp

Wer baut Wien?
Hintergründe und Motive der Stadtentwicklung Wiens seit 1989
von Reinhard Seiß
Verlag Anton Pustet Salzburg, 4. Auflage 2013
Broschiert, 216 Seiten