Mehrsprachig – Reflexion

Was ich dir schon oft sagen wollte.
Du bist ausgesprochen mehrsprachig.
Das lässt sich nicht leugnen.
Das zeichnet dich schon aus.
Nein, du verstehst mich falsch.
Ich meine nicht deine Englischkenntnisse.
Die sind zwar auch nicht schlecht.
Aber das meinte ich nicht.
Ich meine etwas ganz anderes.

Wenn man dich beobachtet.
In verschiedenen Situationen.
Unter verschiedenen Menschen.
Wird man feststellen können.
Wie wandlungsfähig du bist.
Wie sehr sich deine Sprache verändert.
Wie schnell du dein Verhalten anpaßt.
Abhängig von der Situation.

In der Firma kennt man dich.
Als das Verkaufsgenie.
Ausgestattet mit perfekter Rhetorik.
Im Umgang mit Kunden stets korrekt.
Aber auch gleichermaßen hartnäckig.
Dem Wohl der Firma verpflichtet.
Die Verkaufszahlen sprechen für dich.
Vor kurzem wurdest du befördert.
Du bist jetzt Verkaufsleiter geworden.
Der Karriereschritt kam nicht überraschend.
Du hast dein Ziel erreicht.

Wenn man dich auch privat näher kennt.
Wenn man einen Abend mit dir verbringt.
Da kann man erleben.
Daß du eine gewisse Ruhe ausstrahlst.
Du bist zwar zweifellos kommunikativ.
Aber drängst bestimmt nicht danach.
Dich in den Mittelpunkt zu stellen.
Aber es hängt von deinem Gegenüber ab.
Welche Rhetorik du anwendest.
In manchen Situationen.
Konnte ich dich durchaus.
Schon wie ausgewechselt erleben.

Vor kurzem.
Habe ich dich darauf angesprochen.
Daß mich dieser Umstand beschäftigt.
Daß ich mir die Frage gestellt habe.
Ob du auch noch authentisch bist.
Du warst nicht überrascht darüber.
Firma ist Firma und privat ist privat.
War deine zentrale Aussage darauf.
Das verstehe ich schon.

Aber woher kommt deine Wandlungsfähigkeit?
Du meintest diese wäre nichts besonderes.
Jeder Mensch würde sich wandeln können.
Abhängig von der Situation.
Und dem Verhalten der Mitmenschen.
Das ginge sogar automatisch vor sich.
Angeblich würde das auch auf mich zutreffen.
Hast du zumindest gesagt.
Auf mich?
Ich weiß nicht so recht.
Aber wenn du meinst …

Pedro

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