2019 – Reflexion

Vor zwölf Monaten verfasste ich.
Einige Zeilen unter dem Titel „2018“.
Um einen Jahresausblick anzustellen.
An meine damaligen Gedanken.
Möchte ich heute gerne anknüpfen.

Ich hatte damals zwar beteuert.
Keinesfalls abergläubisch zu sein.
Wollte aber zum Ausdruck bringen.
Dass ich die neue Jahreszahl 2018.
Mit gewissen Erinnerungen verbinde.

Das Jahr 2008 begann schmerzlich.
Mit dem Abschied. von meiner Mama.
Eine völlig unerwartet aufgetretene.
Besonders aggressive Krebserkrankung.
Hatte ihr keinerlei Chancen gelassen.
Bilder meiner damals 92jährigen Oma.
Am Grab ihrer Tochter, meiner Mama.
Konnte ich nur zu verdrängen versuchen.

Im Spätsommer des Jahres 2018.
Verstarb mein Papa in hohem Alter.
Auf die sehr persönlichen Emotionen.
Zu einem vorhersehbaren Abschied.
Möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen.

Nur wenige Wochen nach Mamas Tod.
Wurde bei mir ein Hirntumor diagnostiziert.
Den beiden OP’s und Strahlentherapien.
Habe ich es zweifellos zu verdanken.
Heute diese Zeilen schreiben zu können.

Dass der inoperable Resttumor.
Eine anhaltende Unsicherheit verursacht.
Lässt sich leider schwerlich bestreiten.
Auch mit unschönen Einschränkungen.
Musste ich mich letztlich arrangieren.

Die nun schon seit mehr als zehn Jahren.
Dazu gehörenden Kontrolluntersuchungen.
Empfinde ich nicht als allzu belastend.
Wenngleich deren Ergebnisse.
Jederzeit eine weitere OP erfordern können.
Eines Tages wird es wohl soweit sein.
Dessen bin ich mir durchaus bewusst.
Aber ich stecke das ganz gut weg.
Mit dem Verlauf darf ich zufrieden sein.

Selbst vorwerfen muß ich mir lediglich.
Es lange Zeit verabsäumt zu haben.
Mir selbst Schwächen einzugestehen.
Und diese auch zum Ausdruck zu bringen.
„Ich wollte weiterfunktionieren“,
so formulierte ich es später einmal.

Im Herbst 2014 entschloss ich mich.
Eine Psychotherapie in Anspruch zu nehmen.
In den wertvollen Einzelgesprächen.
Konnten viele Aspekte meines Lebens.
Hinterfragt und aufgearbeitet werden.
Ein wichtiges Thema war und ist es stets.
Die Abgrenzung von Belastungen zu lernen.
In vielerlei zwischenmenschlicher Hinsicht.
Hatte ich dies sträflich vernachlässigt.
Was über die Tumorerkrankung hinaus.
In einer immer größer werdenden.
Psychischen Belastung mündete

Heute weiß und respektiere ich.
Die Grenzen meiner Leistungsfähigkeit.
Wenngleich mein nüchternes Erscheinen.
An welchem sich nicht viel geändert hat.
Manche Missinterpretationen hervorrufen.
Welche die Sache zwar nicht erleichtern.
Mit denen ich nun aber besser umgehe.

Abschließend möchte ich noch erwähnen.
Dass es nicht in meinem Sinne liegt.
Eine Jahreszahl stark zu personalisieren.
Vielmehr bin ich davon überzeugt.
Dass jedes Monat, jeder Tag und jede Stunde.
Unser Leben nachhaltig prägen können.
Wenn wir uns der wertvollen Macht.
Der Selbstverantwortung bewusst sind.
Geben wir 2019 die allerbesten Chancen.
Ein gutes Jahr werden zu können …

Pedro

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