Charakterkunde – Reflexion

Ein Artikel unter derstandard.at beschäftigte sich mit der Frage, welche Persönlichkeiten sich in der Corona-Krise entwickeln könnten. In wenigen Worten möchte ich meine Gedanken zu den unterschiedlichen, im Artikel aufgeworfenen, Charaktertypen niederschreiben …

Der Einvernehmliche lebe vom „knisternden Aufflackern einer unbezähmbaren Jovialität“. Dieser leutselige Charakter würde stets danach trachten einen Konsens herzustellen.

Die Abstandswahrerin gäbe sich im Supermarkt bewusst unnahbar. Die Beschreibung des Hefehamsterer erinnert mich instinktiv an die durch Hamsterkäufe ausgelöste vermeintliche Krise um das WC-Papier.

Der ferial Abschüssige möchte „höhere Gipfel erstrampeln“ und dem Heim-Catwalker gelinge es „sich mittels Computerkamera vor der zugeschaltenen Internetgemeinde zu produzieren“. Tatsächlich haben sich zuletzt auf Social Media verschiedenste neuartige Initiativen etabliert, welche die beengten vier Wände erweitern sollen. Auch wenn mich derartiges wenig anspricht will ich es keinesfalls pauschal schlechtreden …

Der Selbstschenkerin obliege die „wenig vergnügliche Pflicht, die Menschen in ihrem Freiheitsdrang zu bremsen“. In der aktuellen Situation ist es äußerst wichtig die gesetzten Maßnahmen einzuhalten, doch sollten wir aus meiner Sicht auch auf der Hut vor „Privat-Sheriffs“ sein …

Der Abzähler verfolge die Pandemie mit „der akribischen Mine des Naturheilkunders“, während an die Hände der Desinfizierten „nichts Unüberprüftes gerät“.

Mehr von dieser pointierten Betrachtung findet ihr unter svg derstandard.at.

Abschließend möchte ich zu hinterfragen versuchen, welchem Muster ich mich selbst am ehesten zuordnen würde – was gar nicht mal so einfach ist …

Der Konsens ist mir – wie auch dem Einvernehmlichen – manchmal vielleicht sogar zu wichtig. Eine Leutseligkeit wird mir bestimmt nicht nachgesagt, wirke ich doch auf Fremde oftmals wie ein Abstandswahrer. Zumindest zu den weiteren vorgestellten Charakteren – vom Hefehamsterer bis zum Desinfizierten – stechen mir glücklicherweise keine Parallelen ins Auge.

Pedro

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