Der Kobold in Papas Kopf – Ansichtssache

In dem Buch „Der Kobold in Papas Kopf“ werden die Persönlichkeitsveränderungen veranschaulicht, welche bei Hirntumoren auftreten können. Im besonderen soll betroffenen Kindern und deren Familien geholfen werden ins Gespräch zu kommen.

Der Kobold in Papas Kopf - Ansichtssache

Der Kobold in Papas Kopf
von Serap Tari, Claudia Mück
atp Verlag, Hardcover, 48 Seiten

Pauls Leben ist seit einiger Zeit durcheinander geraten. Sein Vater hat einen Tumor im Kopf, der bewirkt, dass er sich seltsam verhält. Manchmal findet er Dinge lustig, die gar nicht lustig sind oder wird ganz plötzlich wütend. Warum verhält Papa sich so? Was hat dieser Kobold damit zu tun?

Die Autorinnen hinterfragen im Nachwort „wie ein Kind empfindet, wenn es merkt dass Papa pötzlich komisch reagiert„. Ich finde es wichtig und begrüßenswert, dass sich nun ein Buch in illustrierter Form dieser heiklen Thematik widmet.

Auch wenn ich die beschriebenen Situationen nicht in jener Form miterlebt habe kann ich diese dennoch nachempfinden. Schon vor etwas mehr als zehn Jahren wurde bei mir ein Hirntumor diagnostiziert, welcher bislang mehrere OP’s und Strahlentherapien erforderte. Auf meinen Krankheitsverlauf möchte ich in den heutigen Zeilen aber nicht näher eingehen – es sei soviel verraten: die Untersuchungen vom Jänner 2019 wiesen auf einen stabilen Verlauf hin …

Zehn Jahre sind eine lange Zeit, welche ich für mich oftmals gerne reflektiere. Unter dem Titel „Ich wollte weiterfunktionieren“ erschien im Februar 2017 ein von mir gegebenes Interview in einer österreichischen Tageszeitung. Es liegt zweifellos in meiner Persönlichkeitsstruktur begründet, dass ich so mancher massiven Herausforderung stets äußerst sachlich und vermeintlich emotionsarm begegnet bin. Möglicherweise ist dieser Umstand dafür mitverantwortlich, dass ich mich lange Zeit über sehr oberflächliche Wahrnehmungen mancher Mitmenschen ärgern musste. Eine Tumorerkrankung sieht man dem Betroffenen nun mal nicht an der „Nasenspitze“ an …

Erst rund um das Jahr 2014 nahm ich erstmalig eine Psychoeinzeltherapie in Anspruch. Ebenso begann ich damals mich in einer Selbsthilfegruppe zu engagieren, welche im Raum, Wien den Gedankenaustausch von Betroffenen und Angehörigen ermöglichen soll. Es ist ganz klar, dass jeder Mensch eine andere Form der Unterstützung für sich selbst präferieren wird – wir sollten uns aber nicht scheuen diese bei Bedarf auch aktiv einzufordern …

Pedro

Unter svg shghirntumor.at werden 55 Bücher vorgestellt, in welchen Menschen von ihrem Leben mit einem Hirntumor erzählen.

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