Die Bohnenzeitung im Cafe Steiner – Geschichten aus dem Cafe Steiner

Die Bohnenzeitung gibt es mittlerweile seit über 10 Jahre – eine lange, schöne aber auch wechselhafte Zeit. In den Anfängen aus einer Chat-Community hervorhergegangen darf sich das Medium nun schon seit vielen Jahren als anspruchsvolles Literaturportal präsentieren. Es war uns stets ein Anliegen die Bekanntheit der Bohnenzeitung zu steigern, auch wenn uns dafür nur begrenzte Mittel zur Verfügung stehen. Eine Initiative, die wir zuletzt setzen konnten bestand darin 10 Stück T-Shirts mit dem Logo der Bohnenzeitung in Auftrag zu geben.

Als Silvia im August auf Besuch war entschloßen wir uns die neuen T-Shirts erstmalig zur Schau zu tragen. Wir hatten an dem Wochenende einige interessante Ausstellungen in der Wiener Innenstadt besucht und bei sommerlichen Temperaturen eine angenehme Zeit verbracht. Natürlich haben wir mit den T-Shirts  für  kein besonderes Aufsehen gesorgt, hatten solches aber auch nicht erwartet.

Am Abend kam uns die Idee das „Cafe Steiner“ im 2. Wiener Gemeindebezirk, dass den Lesern der Bohnenzeitung durch die gleichnamige Kolumne schon bekannt ist, aufzusuchen. Das Lokal war an dem Abend gut besucht und wir konnten einen Platz an der Schank ergattern. Silvia bestellte ein Pago, ich – wie könnte es anders sein – ein großes Bier vom Faß. Als Kellnerin Monika uns die Getränke servierte merkte ich erstmals einen Blick auf den Schriftzug unserer T-Shirts. Ich sollte mich nicht geirrt haben, wurden wir doch schon kurz darauf von Monika gefragt „Was habt’s ihr denn da auf euren Leiberln stehen?“

Ich habe in meinem Stammlokal noch selten von der Existenz der Bohnenzeitung erzählt – wahrscheinlich auch deshalb,  weil sich nicht immer der richtige Rahmen dafür ergeben hat. Silvia begann aber schon das Geheimnis zu lüften: „Wir betreiben im Internet eine Literaturseite, wo jeder mitmachen kann.“ Monika schien tatsächlich interessiert und versprach sich die Seite noch am selben Abend zu Hause anzusehen. Bei nächster Gelegenheit werde ich Monika mal fragen, ob sie sich auch vorstellen könnte eigene Beiträge in der Bohnenzeitung zu präsentieren.

Unsere Unterhaltung, die anfangs nur zwischen Silvia, Monika und mir geführt wurde hatte aber – wie könnte es im „Cafe Steiner“ anders sein – auch zu Interesse bei den anderen Gästen gesorgt. Andreas, ein mir bekannter Stammgast, der als Versicherungsmakler arbeitet wollte etwa nur eines wissen: „Na sagt‘s schon, was schaut bei dem Geschäft raus?“ Nun, wir hatten noch nicht darauf hingewiesen, daß die Bohnenzeitung nicht als kommerzielle Webseite sondern ausschließlich als Hobby zu sehen wäre. Dass man eine Initiative ganz ohne finanzielles Interesse betreiben kann war für Andreas sichtlich schwer vorstellbar.

„Also ich versteh ned woher die Leute ihre Ideen nehmen.“, brachte Josef es auf den Punkt, daß das Schreiben im Allgemeinen nicht jedem Menschen liegen muß. Jeder hat unterschiedliche Interessen und Talente und so soll es auch sein. Jene, die sich für das Schreiben interessieren sind jedenfalls in der Bohnenzeitung herzlich willkommen – das haben wir auch an dem Abend weiter versucht unter die anwesenden Gäste zu bringen.

Pedro

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