Die lange Nacht der Museen – Geschichten aus dem Cafe Steiner

Ich möchte den Lesern der Bohnenzeitung für das persönliche Feedback zu meiner neuen Kolumne recht herzlich danken. Ich bin auch selbst froh, daß es mir gelungen ist eine Kolumne zu schaffen in der ich meine persönlichen Gedanken zu verschiedensten gesellschaftspolitischen Themen artikulieren kann.

Es ist nicht ungewöhnlich, daß bei einem literarischen Beitrag auch Fiktion einen Stellenwert einnehmen kann. Trotzdem möchte ich gesondert erwähnen, dass es in Wien eigentlich kein Lokal mit dem Namen „Cafe Steiner“ gibt und auch die Erlebnisse damit zumindest nicht 1:1 real stattgefunden haben. Was ihr mir aber glauben dürft ist die Tatsache, daß die in meinen Beiträgen vertretenen Kernaussagen aus meiner tiefsten Überzeugung entsprungen sind.

Die lange Nacht der Museen

Am vergangenen Samstag fand in Österreich bereits zum elften mal die  „Lange Nacht der Museen“ statt. Rund 680 Museen, Galerien und Institutionen im ganzen Land luden bis 1.00 Uhr früh zu einer kulturellen Entdeckungsreise ein. Die Veranstalter zählten insgesamt 443.800 Besucher, die für einen einmaligen Kartenpreis von 13 Euro in der Nacht beliebig viele Kulturinstitutionen aufsuchen und in Wien darüber hinaus auch auf das Service eines Shuttlebus zurückgreifen konnten.

Als ich am Samstag einen Abstecher ins „Cafe Steiner“ unternahm war die „Lange Nacht“ gerade im Laufen und auch die im Kaffeehaus aufgelegenen Tageszeitungen berichteten davon. Josef, ein Stammgast von dem ich bereits in meinem Beitrag über den Käfer-Kult erzählt hatte, sollte das Thema letztlich aufgreifen. Er hätte im vergangenen Jahr mit seiner Tochter und den Enkelkindern an der „Langen Nacht“ teilgenommen und dabei das Naturhistorische und Kunsthistorische Museum in Wien besucht. Was er in seinen Erzählungen etwas beklagte war der Umstand, dass die große Anzahl an Besuchern letztlich zu einem Gedränge geführt hätte und er die Museumsbesuche daher nicht mehr als allzu angenehm in Erinnerung hätte.

Bei den anderen anwesenden Stammgästen sollte dieses Thema diesmal zu keiner großen Beteiligung führen. Helmuth warf kurz ein, dass durch die Initiative ohnehin nur Touristen angelockt werden würden. Auch wenn ich es mir ersparte auf diese Aussage etwas zu erwidern empfand ich sie doch als etwas traurig. Einerseits sollten wir froh sein, dass die Stadt Kulturschätze anzubieten hat die auch Touristen motivieren uns zu besuchen und andererseits sollten wir selbst das vorhandene Angebot nicht ausschlagen die Kulturstätten auch ausgiebig zu nutzen und zu besuchen.

So sehr ich diese ursprünglich auf eine Initiative des ORF zurückgehende „Lange Nacht der Museen“ begrüße, so sehr muss ich gestehen selbst noch nie daran teilgenommen zu haben. Dieser Umstand hat durchaus mit dem von Josef angesprochenen Punkt zutun. Ich kenne die großen Museen der Bundeshauptstadt selbstverständlich und besuche sie auch ebenso wie manche Ausstellungen sehr gerne. Wenn ich etwa an einem Samstag ein Museum besuche habe ich bestimmt mehr Ruhe und Zeit dafür zur Verfügung. Meine Aussage soll aber nicht als Kritikpunkt an der „Langen Nacht“ gewertet werden, da ich davon überzeugt bin, dass diese Initiative viele Menschen zu Kulturstätten führt, die sie vielleicht sonst nie gesehen hätten.

Pedro

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