Die Maske – Reflexion

Die vergangenen Jahre waren.
Nicht besonders leicht gewesen.
Da waren gesundheitliche Probleme.
Die Handlungsbedarf abverlangten.
Dazu kamen familiäre Unstimmigkeiten.
Und eine psychische Veränderung.
Nachhaltige depressive Verstimmungen.
Verbunden mit sozialem Rückzug.
Freunden blieb dies nicht verborgen
Und sie sprachen ihm auch darauf an.
Er verweigerte sich dem nicht.
Aber sie sahen sich dennoch hilflos.
Etwas nachhaltig verändern zu können.

Auch Psychologen erging es nicht anders.
Hilfestellung in Anspruch zu nehmen.
War ihm alles andere als leicht gefallen.
Aber er wußte dass etwas geschehen soll.
Er erzählte aus seiner Vergangenheit.
Da waren schon einige Sonderlichkeiten.
Er gab Einblicke in seine Gedankenwelt.
Rhetorisch durchaus gekonnt.
Aber völlig emotionslos und kalt.
Als würde er ein Referat vortragen.
Dies vermittelt dann offenbar das Bild.
Der Betroffene hätte zwar Probleme.
Aber ginge souverän damit um.
Damit bestünde kaum Handlungsbedarf.

Den meisten seiner Mitmenschen.
Würde aber ohnehin kaum etwas auffallen.
Oder es wollte sie auch nicht tangieren.
Manch unschöne Details sind zwar bekannt.
Und ein wenig seltsam ist er manchmal schon.
Aber wir sind doch alle verschieden.
Lautet dann die Rechtfertigung dafür.
Und seine Arbeit macht er doch tadellos.
Mit Einsatz und Pflichtbewußtsein.
Man kann sich auf ihm verlassen.
Er würde sich auch niemals beklagen.
So kennen sie ihm seit Jahren.
Der große Geschichtenerzähler.
War er schließlich nie gewesen.
Und das muß er doch auch nicht sein.

Ignorantentum wäre die eine Sache.
Aber das ist nicht das heutige Thema.
Es ist seine allertiefste Überzeugung.
Dass er das Übel nur zu gut kennt.
Die Maske, welche er nach außen trägt.
Souverän, gutmütig, friedliebend.
Pflichtbewußt und pragmatisch.
Läßt es einfach nur sehr schwer zu.
In sein Seelenleben vorzudringen.
Dafür sorgt eine gewaltige Mauer.

Seine angeblich guten Formulierungen.
Sind eine äußerst kalte Rhetorik.
Die auch dann nicht abweicht.
Wenn schon Feuer am Dach ist.
Die Emotionen offen zu zeigen.
Hat er nie gelernt oder auch verlernt.
Natürlich beschäftigen ihm Probleme.
Wie jeden anderen Menschen auch.
Aber nicht in jener Form.
Dass es für andere leicht erkennbar ist.
Es sind dann belastende Gedanken.
Die sich in ihm hineinfressen können.

Die Maske ist ein Teil von ihm geworden.
Unbewußt und ungewollt.
Nur professionelle Hilfe.
Die das Grundübel ein wenig lindert.
Kann hier Abhilfe schaffen …

Pedro

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