Schwamm drüber – Reflexion

Es wäre doch alles nicht so schlimm.
Und du hättest es doch nicht so gemeint.
Schließlich lag es nicht in deiner Absicht.
Daß es so kam wie es gekommen ist.
Es würde dir auch unheimlich leid tun.
Darüber sollte man hinwegsehen können.
Es wird bestimmt nie mehr vorkommen.
Das versuchst du mir zu versichern.
Warum so ein Theater um diesen Vorfall?
Mit diesen Fragen hast du mich konfrontiert.

Sag mir doch bitte zuerst mal eines.
Wovon sprichst du eigentlich?
Du verstehst offenbar wirklich nicht.
Warum ich zu deiner Person.
Eine zunehmende Distanz aufbaue.
Ich werde einen Versuch wagen.
Dir einmal meine Sichtweise darstellen.
Danach sollte vieles klarer sein.
Ich hoffe es zumindest.

Du möchtest mir also vorwerfen.
Das ich nicht bereit wäre.
Über einen Vorfall hinwegzusehen.
Damit liegst du schon mal falsch.
So gut solltest du mich eigentlich kennen.
Es liegt nicht in meinen Wesen.
Wegen einer Bagatelle beleidigt zu sein.
Ich reite auf keinen Kleinigkeiten herum.
Ich versuche über manches hinwegzusehen.
Der Vorwurf den du erhebst.
Daß ich nicht verzeihen könnte.
Geht also ziemlich ins Leere.

Ein Ausrutscher kann schon passieren.
Kein Mensch ist gänzlich davor gefeit.
Man sollte über Fehler hinwegsehen können.
Das ist für mich sogar sehr wesentlich.
Aber es muß erkennbar bleiben.
Das es eben wirklich ein Ausrutscher war.
Das muß glaubhaft sein.
Sonst macht es keinen Sinn.

Was mir zuletzt an dir mißfallen hat.
War ein gänzlich anderer Umstand.
Es ging nicht um eine einmalige Unkorrektheit.
Es waren auch nicht wiederholte Ausrutscher.
Es ist die Entwicklung deiner Persönlichkeit.
Die Denkungsweise die du an den Tag legst.
Auch wenn es unbewußt geschehen sein mag.
Hast du dich zweifellos verändert.
Aus meiner Sicht nicht zu deinem Vorteil.

Der Egoismus hat von dir Besitz ergriffen.
Dein persönlicher Vorteil hat oberste Priorität.
Und Korrektheit wird stark relativiert.
So daß es für mich als Unkorrektheit erscheint.
So habe ich dich zuletzt erlebt.
Dabei handelt es sich um keine Ausrutscher.
Das ist dein Wesen.
Das ist dein neues Lebensmotto.
Darüber kann ich nicht hinwegsehen.
Das kannst du nicht von mir verlangen.
Verstehst du nun ein wenig was ich meine?

Pedro

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