Viel reden und wenig sagen – Reflexion

„Viel reden und wenig sagen“.
Eine zweifellos pointierte Aussage.
Zumeist durchaus kritisch gemeint.
Als Beschreibung für jene Menschen.
Denen mitunter auch nachgesagt wird.
Zu den „Dampfplauderern“ zu zählen.
Aber was versteht man darunter eigentlich?
Wollen wir es an Beispielen abhandeln.

Der Politiker.
In einem TV-Interview kurz vor der Wahl.
Der Journalist möchte ihn herausfordern.
Zu einem besonders heiklen Thema.
Es ist derzeit keine Lösung in Sicht.
Zumindest keine die der Wähler hören soll.
Der Politiker kontert strategisch.
Mit wohlüberlegten Worten.
Mit Vergleichen und Beispielen.
Die aber die Frage nicht beantworten.
Keine konkreten Aussagen beinhalten.
Nicht beinhalten sollen.
Der Journalist merkt dies durchaus.
Er wird versuchen nachzuhacken.
Aber darum geht es auch nicht.
Der Eindruck auf den Wähler zählt.
Ein rhetorisch geschulter Politiker.
Wird es möglicherweise schaffen.
Mit geschickten Oberflächlichkeiten.
Den Wähler zu vereinnahmen.
Zumindest manche Wähler.
Und das zählt letztlich.

Der Manager.
Er soll der versammelten Belegschaft.
Unangenehme Sparmaßnahmen vermitteln.
Soll er die reine Wahrheit sagen?
Personalabbau wäre unumgänglich.
Der Betrieb soll aber weiterlaufen.
Eine Unruhe muß vermieden werden.
So umschreibt er seine Botschaft.
Die Rhetorikseminare waren nicht umsonst.
Der zweistündige Vortrag.
Hat schließlich keine Lügen enthalten.
Die Wahrheit am Silbertablett auch nicht.
Aber das wäre nicht gut gewesen.
Die Belegschaft ist wieder beruhigt.
Und das zählt letztlich.

Auch bei ungezwungenen Unterhaltungen.
Kann man Menschen beobachten.
Die sehr wortreich und redegewandt.
Aber ebenso inhaltsschwach agieren.
Einzelne Menschen tun dies auch unbewußt.
Das hat dann keinen näheren Hintergrund.
Wie bei den oben beschriebenen Beispielen.
Eine wortreiche Sprache kann schön sein.
Und eine Unterhaltung fördern.
Solange die Floskeln nicht überhandnehmen.
Denn manchmal ist es auch notwendig.
Eine Sache auf den Punkt zu bringen.
Selbst ist mir dies sehr wichtig.

Pedro

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