Im ersten Posting möchte ich gerne ein wenig davon erzählen,en, was hier entstehen soll. Ich hoffe es wird nicht zu verwirrend …
Das Schreiben war mir stets leicht von der Hand gegangen und im Laufe der Zeit habe ich dieses Hobby auch im Internet ausgelebt. So war ich im Jahr 1999 Mitinitiator der Webseite bohnenzeitung.com, deren Domaininhaber ich auch heute noch bin. Die Bohnenzeitung kann nach knapp 15 Jahren auf eine abwechslungsreiche Geschichte zurückblicken und umfasst heute über 7.000 Beiträge. Während die Initiative einer Chatter Community entsprang entwickeltete sie sich nachhaltig zu einer Plattform für Hobby Autoren. Zu einem großen Teil ist dies auch Silvia zu verdanken, die nicht nur als Chefredakteurin die Autoren betreut sondern unter dem Synonym Vivienne mehrere tausend Beiträge verfasst hat. Schaut mal unter bohnenzeitung.com vorbei, dann könnt ihr euch selbst ein Bild machen …
Neben der technischen Betreuung des Portals habe ich auch immer wieder versucht mich als Autor in die Bohnenzeitung einzubringen. Schon in den Anfangsjahren entstand die Kolumne „Ansichtssache“, in der ich gesellschaftspolitische Aspekte zu behandeln versuchte. Nachdem ich diese Aufgabe vemehrt als Abklatsch der Tagespresse wahrgenommen hatte folgte in den Jahren 2005 bis 2008 eine längere Pause. Erst 2010 entdeckte ich für mich ein Format, wo es mir möglich sein sollte meine Gedankenwelt auszuleben. Die „Geschichten aus dem Cafe Steiner“ handelten von einem fiktiven Wiener Kaffeehaus und den Erlebnissen seiner teils skurilen Stammgäste. Als Beobachter erzählte ich von den Geschehnissen in einem Lokal, die zwar nicht in diesem Form real erlebt, deren Kernbotschaft aber auch bestimmt nicht nur meiner Phantasie entsprungen war. In den Jahren 2011 bis 2013 entstand dann in der Rubrik „Reflexion“ ein weiteres Format, in dem ich verschiedene Begriffe des menschlichen Verhaltens in lyrischer Form abhandelte.
Es soll in den Jahren 2011 und 2012 vorgekommen sein, dass ich wöchentlich neue Beiträge verfasst habe und sich durchaus eine Dynamik entwickelte. Die aufgeworfenen Themen und Problemfälle waren aber nicht frei erfunden, sondern zumeist real erlebt und brannten fallweise sogar – sprichwörtlich formuliert – ein wenig unter den Fingernägeln. Mein Schreibstil war aber bewusst darauf ausgelegt, dass dieser Umstand kaum geahnt werdem konnte und allzu heiße Eisen ließ ich ohnehin aus. Im besonderen in der Rubrik „Reflexion“ zog ich es zumeist vor die Probleme eines fiktiven Bekannten aufzuzeigen, als einzugestehen dass ich hier in Wahrheit von mir selbst schreibe.
Nun, aber zurück zum eigentlichen Thema – der Bedeutung des „Mind Blogs“. Wie der Name schon ein wenig verrät, möchte ich in den Postings meine Gedankenwelt behandeln. „Nun gut, das liegt im Wesen eines Blogs“, werdet ihr euch jetzt vielleicht denken. Ja, ihr habt natürlich Recht. Es ist schließlich auch nicht so, dass ich das erste mal in einem Blog schreibe. Aber dennoch empfinde ich dieses spezielle Vorhaben für mich selbst als einen großen Meilenstein – natürlich nur unter der Voraussetzung dass mein Vorsatz auch erfolgreich umgesetzt wird.
Anders als in vorangegangenen fiktiven Geschichten soll es im „Mind Blog“ nämlich nur um meine ungeschminkte Gedankenwelt mit allen ihren schönen wie auch nicht so schönen Aspekten gehen. Mit dem heutigen Posting habe ich das „Mind Blog“ auf labut.at also gestartet und bin sehr froh über diesen Entschluß. Ich kann noch nicht versprechen wann und in welchen Abständen die weiteren Postings folgen werden. Die ersten Themen könnten sich mit der Aufarbeitung der Vergangenheit beschäftigen – wenngleich ich bestimmt kein Mensch bin, der in der Vergangenheit lebt. Aber ich möchte euch auch Gelegenheit bieten mich ein wenig kennenzulernen. Ich bin mir dessen bewusst, dass es mir fallweise eine gewisse Überwindung abverlangen wird mich ausreichend zu öffnen. Wobei ich hier auch erwähnen möchte, dass aus mir trotz alledem kein „offenes Buch“ werden wird.
Ich habe euch anfangs gewarnt, dass meine Erklärungen im ersten Moment etwas verwirrend klingten könnten – habe ich zuviel versprochen? Nein, ich möchte schon noch einen Aspekt zum besseren Verständnis nachsetzen. Trotz mancher rethorischer Vorzüge leide ich darunter, dass ich den Mitmenschen ein Schauspiel von der heilen Welt und eine unbewusste „Mauer“ vorlebe, die nur wenige durchdringen können. Für die sich daraus ergebenden Mißverständnisse mache ich in erster Linie mich selbst verantwortlich. Das „Mind Blog“ sehe ich als einen Therapieansatz, der ausreichende Zeit zum entwickeln haben soll. Auch andere Menschen würden in einem vergleichbaren Fall wohl ihre Gedanken niederschreiben, sie aber möglicherweise nicht im Internet veröffentlichen. Ich habe darüber längere Zeit nachgedacht und bin zu der Erkenntnis gelangt, dass ich den Schritt in dieser Form setzen möchte …
Hinweis: Im Jahr 2018 habe ich als Ergänzung die Plattform blog.labut.at eingerichtet.
Sehr mutig, Peter.
Und der erste Schritt ist getan…
lg Silvia